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Die Qualen mit der Qualle.

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 Medusen in Triest. Foto (c) Martin G. Wanko Das Fremde kommt immer unerwartet, sonst wäre es ja auch nicht fremd, zudem ist man, wie gesagt, nicht darauf vorbereitet. Nein, da geht es nicht um Corona, sondern um sogenannte Lungenquallen oder Medusen im Golf von Triest. Laut Wissenschaftler sind sie durch die Bora an die Meeresoberfläche geschwemmt worden, es gibt zwar Gegenstimmen, aber Quallen nützen prinzipiell die Strömungen bestens aus, um sich fortzubewegen. Dementsprechend trägt die Bora nun Schuld, weil sie seit den letzten Tagen voll durchs Meer fährt und quasi die Quallen gegen ihren Willen auf die Oberfläche befördert.  Ursprünglich kommen die Triestiner Medusen aus Asien und sind nicht erst seit gestern im Golf daheim. Sie sind total schön anzuschauen, wenn sie sich im Wasser bewegen, mit ihren fast durchsichtigen Körpern und den königsblauen Umrandungen. Sie haben Plankton im Überfluss als Nahrung zur Verfügung, und scheinbar keine natürlichen Feinde, also andere Planktonf

Die Sache mit den Sonderbarkeiten und Kostbarkeiten einer Region.

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Grenzstein beim Grenzübergang in Goricia Was hat die britische Hardrock Formation Iron Maiden mit Gorizia (Goricia, Görz, Gurize) am Hut? Nichts und wieder sehr viel. Denn Maiden passierten, wie hier am Grenzstein von einem Fans festgehalten, am 02.04.1981 den Eisernen Vorhang nach Slowenien. Dies erinnert sehr stark an Zeiten in denen immer wieder, medienwirksam, äußerst populäre Rockbands „hinter“ dem Eisernen Vorhang einzelne Konzerte geben durften. Die Luft der Freiheit war spürbar, um danach oft wieder eingeengt zu werden, doch Kunst war und ist allemal die Vorhut einer Bewegung, die sich nicht aufhalten lässt. Der Wein reift im Tongefäß Den Karst und sein Leben muss man sich als Mosaik von Sonder- und Kostbarkeiten vorstellen. Wir besuchten, wie schon einige Male in diesem Blog, einen Winzer, dieses Mal einen Radikalwinzer, der wahrscheinlich besser in die zerklüftete und unbiegsame   Landschaft passt, als viele andere. Evangelos Paraschos, ein gebürtiger Grieche

Österreicher sind fantastische Menschen!

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Das Cavalluccio-Team. Miro im weißen Hemd. Das Cavalluccio zählt zu den besten Fischrestaurants Oberitaliens. Ist man einmal im Großraum Triest, ist beim Cavalluccio zu speisen so etwas wie eine heilige Pflicht. Österreicher werden von diesem Ort wie magisch angezogen. Einen Tag vor unserem Besuch soll zum Beispiel Ex-Finanzminister Rudolf E. zu Gast gewesen sein. Früher kam auch Jörg H. gelegentlich vorbei, jetzt macht er das nicht mehr. Wir sprachen mit Miro, dem Chefkellner mit serbischen Wurzeln, über das Leben in Duino. (Textauszug) So schaut's aus, von außen, am Abend. Miro, von wo kommen Sie her? Miro: Aus Novi Sad in Serbien. Ursprünglich heiße ich Miroslav, aber hier nennen mich alle Miro. Ihre Deutschkenntnisse sind sehr gut. Miro: In Novi Sad ging ich in ein Gymnasium, danach in eine Sprachenschule, Deutsch lernte ich aber nie. Doch hier haben wir 70 Prozent österreichische Gäste und Angst vor der Sprache hatte ich auch nie. Heute um 13 Uhr war die

Über die Stadt am Golf.

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Auf unseren Reisen in den Karst trafen Mike und ich den italienischen Autor Corrado Premuda. Er schreibt und lebt in Triest und macht sich Gedanken über die Menschen, neue politische Strömungen und die Zeit als man noch über die kommunistische Grenze schaute. (Das Interview ist eine gekürzte Version, die Vollversion erscheint demnächst. Dazu kommt noch ein eigens für dieses Projekt verfasster Text des Corrado Permudas, auch demnächst.) Mike und Corrado, zu besprechen gibt's genug! Du bist Autor und lebst in Triest. Erzähle mir einiges über das „neue Triest“. Corrado: Die Industrie gehört immer mehr der Vergangenheit an, Triest ist heute mehr denn je eine Stadt für Touristen. Italiener und Besucher aus ganz Europa entdecken eine Stadt, die für Italien sehr ungewöhnlich ist. Sie hat einen österreichischen Einschlag, jedoch auch viele andere architektonische Einflüsse. Dazu beherbergt Triest viele Menschen unterschiedlicher Ursprünge: Italiener, Slaven, Juden, und au

Triest muss man nicht mögen.

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Canale! Triest? Ich muss Triest jetzt nicht mögen. Alle mögen Triest. Vielleicht nicht alle, aber schaut man ins Netz, oder in einschlägige Bücher, wird die Stadt mehr oder minder als Tor zur Adria angepriesen. Stimmt. Stimmt aber auch nicht, denn Triest schaut jetzt nicht zur sandigen italienischen Adria, ihr steinerner Zinken ragt nach Slowenien und Kroatien. Der Stadt fehlen die römischen Prachtbauten und die der Renaissance, der Canale Grande scheint in Summe nicht fertiggebaut, in der Literatur würde man sagen „nicht ausformuliert“, diese Nüchternheit hat natürlich seine Reize, ob sie gewollt war, ist fraglich. Auch seinen engen Gassen fehlt oft das Schmuckhafte, ich kann das gut annehmen, auch weil dadurch der Massentourismus nicht funktioniert. Trotzdem muss man Triest nicht mögen. illy! Man kann Triest wegen des Kaffees mögen, oder auch nicht. Über 30 Kaffeeröstereien gibt es, stimmt wahrscheinlich, aber meistens sieht man doch nur den Illy, was grundsätzli

Triest: Die Sache mit dem Tourismus

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  Die „Costa Mediterranea“ mit 2680 Passagieren bringt natürlich auch Geld und Touristen in die Stadt. Unsere Hotelmanagerin in der Villa Bottacin, Silvia Reggio, studierte Dolmetsch in Venedig, war eine Zeit lang in einem Konsulat tätig, danach in einer mehrsprachigen Zeitung. Auch sie mag sich nicht fotografieren lassen. Der morbide Scharm Triests hatte so seine Reize, aber mir kommt die Stadt einladender vor, als noch vor 10 Jahren. Bilde ich mir das nur ein? Silvia: Nein, nein, das stimmt schon. Vor 10 Jahren war der Tourismus so gut wie nicht vorhanden. Triest war keine touristische Stadt. Jetzt kommt mehr Geld von der Region hinein, weil sie merken, es zahlt sich aus. Die Menschen sind auch nicht mehr so verschlossen, oder? Silvia: Ja, das stimmt. Die Stadt ist offen und freundlich geworden. Während wir es in Duino mit einem Papagei zu tun hatten, scheinen auf dem Hang von Triest   die Pfaue schöne Freiheiten zu genießen. Zwei Pfaue sind zum Nachba

Die Sache mit dem Kaiserfleisch …

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Innenansicht eines Buffets - Ein Kleinod an Harmonie. Der Unterschied zwischen Kaiser Franz Josef und dem Kaiserfleisch ist ganz klar: Den Kaiser gibt’s nimmer, das Kaiserfleisch noch immer, und vermutlich hätte der Kaiser auch nie so gut geschmeckt, wie das Kaiserfleisch. Das gibt’s in Triest, wird auch auf Deutsch ausgesprochen. Gut durchwachsenes Geselchtes (nix fettes Bauchfleisch!)   mit Sauerkraut in einer Semmel. Das ist wahrscheinlich der prägnanteste Link in die Vergangenheit, der gelebt wird. Verkauft werden sie in sogenannten Buffets. Ostern? Nix. Triestiner Alltag. So schaut's aus. Wir setzen uns in einen kleinen Gastgarten, in eines der wohl bekanntesten Buffets im Lande, ins Buffet Da Pepi, bestellen unsere Semmerln und sind irritiert. Noch nie so stark spürte ich hier die Mischung aus der alten und neuen Zeit, das Aufeinderprallen der Kulturen. Es duftet nach Sauerkraut und Siedefleisch wie in kühlen Jahreszeiten in Österreich, dabei ist es heiß u